Gebühren beim Girokonto
Wie bereits angesprochen, ist es für die Banken heute zu einer großen Aufgabe geworden, dem Kunden einerseits ein großes Leistungsportfolio zu bieten, ihm auf der anderen Seite aber ein möglichst kostengünstiges Girokonto anzubieten – im Idealfall sogar komplett kostenlos.
Nicht alles, was als kostenlos angepriesen wird, hält letztendlich das, was es verspricht. Viele Anbieter sind dazu übergegangen, Girokonten als kostenlos anzupreisen, bei denen lediglich die Zahlung der monatlichen Grundgebühr für die Kontoführung wegfällt. In diesem Fall können allerlei versteckte Kosten auf den Kontoinhaber lauern. Der Verbraucher sollte daher darauf achten, dass bei einem Konto ohne monatliche Grundgebühren eventuelle Transaktionsgebühren nicht zu hoch ausfallen. Hier hilft ein Vergleich mit den Anbietern von kostenpflichtigen Girokonten fast immer weiter.
Doch versteckte Kosten können sich auch an weiteren Stellen des Kleingedruckten eines Girokontos ergeben. Ist mit der Kontoeröffnung beispielsweise die Ausgabe einer Kreditkarte verbunden, sollte man darauf achten, dass die Gebühren für diese Kreditkarte nicht zu hoch ausfallen. Gleiches gilt für die Inanspruchnahme eines Dispositionskredites. Hierbei versuchen Kreditinstitute oftmals, entgangenen Einnahmen aus fehlenden monatlichen Grundgebühren mittels überhöhter Dispositionszinsen wieder auszugleichen. Man sollte daher keinen Dispositionskredit in Anspruch nehmen, bei dem Zinsen von 12 oder gar 15 Prozent per anno anfallen.
Weiterhin ist darauf zu achten, dass auch bürokratische Vorgänge wie die Schließung des Kontos keine überhöhten Gebühren kosten. Die Banken sind in dieser Hinsicht sehr kreativ. So ist beispielsweise die Umstellung eines gewöhnlichen Girokontos auf ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) oftmals mit der Erhebung von Gebühren verbunden, obwohl dies rechtlich sehr umstritten ist. Wer sich als Verbraucher hier umfassend informiert, ist im Zweifelsfall auf der sicheren Seite. Wer den AGB bei Kontoeröffnung ungelesen zustimmt, darf sich dagegen nicht wundern, wenn in der Folge versteckte Kosten auftauchen.
Kostenloses Girokonto online finden
Um dem Kunden die größtmögliche finanzielle Flexibilität zu ermöglichen, müssen die Banken heute einen großen Aufwand treiben. Es reicht eben nicht mehr aus, lediglich eine Möglichkeit zum bargeldlosen Zahlungsverkehr zu bieten. Der moderne Verbraucher erwartet weit mehr – zum Beispiel eine Kreditkarte, die Möglichkeit zum Banking per Telefon und/oder Internet sowie einen Überziehungskredit, auch Dispo genannt.
Trotz all dieser Anforderung geht seit einigen Jahren der Trend ganz klar zum kostenlosen Girokonto. Die Banken müssen sich somit einiges einfallen lassen, um dem Kunden die gewünschten Leistungen zu bieten, ohne dafür feste Gebühren zu verlangen. Schließlich möchte das Kreditinstitut am Ende auch seinen Gewinn machen und langfristig wirtschaftlich arbeiten. Um dies zu erreichen, tricksen einige Anbieter und versuchen dem Kunden ein Girokonto als kostenlos zu verkaufen, welches bei genauerer Betrachtung gar nicht kostenlos ist.
Um solche Lockangebote erkennen zu können, müssen wir zunächst klären, was man überhaupt unter einem kostenlosen Girokonto versteht. Grundsätzlich existieren zwei verschiedene Modelle, die von den Anbietern als „kostenlos“ bezeichnet werden. Doch nur eines davon kann das wirklich von sich behaupten.
Zunächst zum „Mogelmodell“: Häufig werden Girokonten als kostenlos angeboten, bei denen lediglich die monatliche Grundgebühr wegfällt. Soll heißen: Die Gebühren für einzelne Transaktionen bzw. Kontobewegungen werden bei diesem Modell sehr wohl berechnet, und das oft in horrendem Maß. Nicht wenige Anbieter versuchen mittels überhöhten Transaktionsgebühren die fehlenden Grundgebühren wieder hereinzuholen. In diesem Fall ist der Kunde am Ende der Dumme. Er wiegt sich mit einem vermeintlich kostenlosen Girokonto in finanzieller Sicherheit, zahlt jedoch durch die hohen Transaktionsgebühren am Ende mehr, als ein Kunde, der ein kostenpflichtiges Girokonto mit besseren Konditionen gewählt hat.
Wer dagegen ein wirklich kostenloses Girokonto findet, bei dem nicht nur die Grundgebühr, sondern auch die Transaktionsgebühren wegfallen, der kann sich glücklich schätzen. Bietet die Bank dazu vielleicht auch noch eine ebenfalls kostenlose Kreditkarte an, kann man getrost von einem wirklich guten Angebot sprechen.
Ein Auge sollten Sie allerdings noch auf die Konditionen für einen zur Verfügung gestellten Dispokredit werfen. Auch hier versuchen einige Banken, die durch fehlende Gebühren entgangenen Kosten wieder zu egalisieren. Achten Sie darauf, dass der Dispokredit nach Möglichkeit nicht mehr als zehn Prozent Zinsen verschlingt. Teilweise berechnen die Banken bis zu 15 % Zinsen, was inzwischen fast an Wucher grenzt. Solche horrend hohen Zinssätze sollten Sie nicht in Kauf nehmen.