Sicherheitsmerkmale und sichere Handhabung einer Kreditkarte
In diesem Artikel widmen wir uns der Kreditkarte von der technischen Seite. Wie ist eine Kreditkarte aufgebaut, welche Angaben findet man darauf und welche Daten sind auf ihr gespeichert?
Ganz allgemein ist eine Kreditkarte eine Kunststoffkarte (meist aus PVC) im Scheckkartenformat, genau wie Ihre normale Kontokarte und der neue Personalausweis. Von außen gesehen besitzt sie auf der Vorderseite eine Prägung und einen Chip, auf der Rückseite sind meist ein Magnetstreifen sowie ein Feld für Ihre Unterschrift zu finden. Auf der Kreditkarte verteilt finden sich verschiedene Zahlen, teils geprägt, teils nicht.
Wir starten mit der Vorderseite. Auf Ihr findet man seinen Namen in geprägter Schrift, sowie eine 16-stellige Nummer (genauer gesagt 4×4 Zahlen), die ebenfalls in Hochprägung aufgepresst sind. Dies ist Ihre Kreditkartennummer, die Sie beispielsweise beim Einkaufen im Internet benötigen. Auch das Ablaufdatum ist in Hochprägung auf der Front der Karte vermerkt. Als letztes findet sich noch ein meist gelblich glänzendes Quadrat. Das ist der Chip, auf dem die ganzen wichtigen Daten der Kreditkarte gespeichert und verewigt sind.
Auf der Rückseite war früher immer ein Magnetstreifen zu finden, den es heute teilweise aufgrund der weiten Verbreitung von Chips nicht mehr gibt. Darunter findet sich eine Nummer, die nur aufgedruckt, und nicht geprägt, ist. Dies ist die Kartenprüfnummer, genannt CVC2 (meist dreistellig, bei AMEX/Diners vierstellig). Sie ist ein Sicherheitsmerkmal für vor allem online Einkäufe und wird abgefragt vor Abschluss des Kaufes (Beispiel: Verified by Visa). Diese Ziffer ist nicht auf dem elektronischen Speicher der Karte vermerkt, womit wir auch schon beim Datensatz wären.
Der Datensatz enthält Ihren vollen Namen, so wie er auf der Front zu sehen ist, genauso wie das Ablaufdatum und die 16-stellige Kreditkartennummer. Des Weiteren enthält die Karte den CVC1, welcher Ihr PIN ist. Ihr PIN ist also elektronisch auf der Karte hinterlegt (klingt logisch, da die Richtigkeit des PINs bei Eingabe überprüft werden muss). Diese Daten müssen auf jeder Karte sein, egal ob kostenlose Kreditkarte oder Mastercard Gold. Eine Ausnahme bilden Karten ohne PIN, auf deren Datensatz fehlt logischerweise der CVC1. Mit diesen ist es dann aber auch nicht möglich Geld am Automat abzuheben, dazu wird ein PIN benötigt. Legt man darauf wert, dann sollte man auf eine Karte mit persönlicher Identifikationsnummer nicht verzichten.
Sichere Handhabung einer Kreditkarte
In diesem Kapitel möchten wir uns dem Thema Sicherheit widmen. Als erstes das sichere Handhaben der Kreditkarte im alltäglichen Leben.
Der erste Aspekt, den Sie berücksichtigen sollten, ist Ihre frisch erhaltene Karte direkt zu unterschreiben. Dies verhindert schon die Möglichkeit, dass jemand mit Ihrer Karte in einem Geschäft einkaufen geht, welches nur eine Unterschrift als Zahlungsbestätigung fordert. Arbeitet das Geschäft entsprechend den vom Staat vorgegebenen Richtlinien, wird das Personal die Unterschrift abgleichen. Kein perfektes System, aber schaden kann eine kleine Unterschrift keinesfalls.
Ein weiterer Fehler, den viele Menschen begehen, wird viele Leser zum Schmunzeln bringen. Viele Kreditkartenbesitzer bewahren ihren PIN unmittelbar bei der Karte auf, beispielsweise im Portemonnaie. Das Fatale daran: Sollte Ihre Geldbörse entwendet werden, kann der Dieb sich ohne Probleme an Ihrem Konto bedienen. Doch jetzt kommt erst das eigentlich dicke Ende: Da Sie beim Unterzeichnen des Vertrags für die Kreditkarte bestätigt haben, den PIN sicher aufzubewahren, kommt Ihr Kreditkartenaussteller nicht für den Schaden auf, da er auf Ihre Fahrlässigkeit zurückzuführen ist.
Sobald Sie irgendwo Ihren PIN eingeben, sollten Sie ebenfalls wachsam sein. Wer steht hinter Ihnen? Verhält sich diese Person verdächtig? Schaut Ihnen jemand über die Schulter? Decken Sie bei der PIN-Eingabe stets die Sichtfläche für andere Personen ab. Denn Sie wissen nie, wer hinter Ihnen stehen könnte.
Generell sollten Sie Ihre Kreditkarte ungern aus der Hand geben. Wenn Sie zum Beispiel in einem Restaurant mit Ihrer Karte zahlen möchten, behalten Sie sie immer im Auge und schauen Sie nach auffälligen Bewegungen der Person, die die Kreditkarte im Besitz hat. Nicht selten werden Kreditkarten von Personal kopiert. Dazu ist nur ein Lesegerät erforderlich, durch das Ihre Karte einmal gezogen wird – und schon besitzt eine fremde Person die Daten zum Erstellen eines sogenannten „Dumps“ (eine Blankokarte, die mit den Datensätzen Ihrer Karte beschrieben wird). Dazu werden schon lange nicht mehr weiße Plastikkarten verwendet. Die Betrüger bestellen sich kostenlose Kreditkarten im Internet und kopieren darauf Ihre Karte. Somit kann man in den meisten Geschäften problemlos einkaufen.
Sie sehen also: Es lauern auch im täglichen Leben viele Gefahren für Ihre Kredit- oder Kontokarte. Doch mit einfachen Gedankengängen und Wachsamkeit können Sie sich mit Leichtigkeit schützen. Das gilt übrigens auch für die Verwendung der Karte im Internet, z. B. bei Online-Einkäufen. Geben Sie Ihre Daten nur auf sicheren Seiten ein, diese erkennen Sie u. a. an der Webadresse „https://…“ sowie an einem kleinen Schloss-Symbol in der oberen Ecke des Browserfensters.
Abschließen können wir Ihnen Folgendes mit auf den Weg geben:
Sollte Ihre Kreditkarte gestohlen werden, sperren Sie diese unverzüglich mit der Notrufnummer, die Sie von Ihrem Kreditkarteninstitut beim Aushändigen der Karte erhalten haben. Wenn Ihre Karte unbemerkt kopiert wurde werden Sie falsche Abrechnungen auf den Auszügen entdecken – doch das können Sie nur, wenn Sie diese auch regelmäßig und genau überprüfen. Checken Sie daher jede Abrechnung sorgfältig auf Fehler, nur so wird ein Ersetzen und das Verhindern weiteren Schadens möglich.